Der unternehmerische Wohnugsbau ist bei einem funktionierenden Wohnungsmarkt ein gutes Mittel, um genügend Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Leider spielt in den grossen Städten dieser Markt nicht mehr. Mit 0.6% an Leerwohnungen in der Stadt Zürich existiert dieser Markt aber nicht. Dadurch ist die Verlockung diese Situation auszunutzen gross. Selbst wenn die Gewinnoptimierung sich zu 100% im rechtlichen Rahmen bewegt, so ist ihre derzeitige Handhabung in den Ballungszentren gesellschaftspolitisch fragwürdig.
Die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ungemein wichtige soziale Durchmischung wird durch zu hohe Mieten gefährdet. Wenn sich nur noch Personen mit höheren Einkommen eine Wohnung in der Stadt leisten können, werden die übrigen Personen pendeln müssen. Dies verursacht sowohl für diese Personen als auch für die Gemeinschaft zusätzliche Kosten. Der Entwicklung explodierender Mieten muss entgegengewirkt werden. Transparenz ist hierzu ein mögliches Instrument. Nicht nur die Offenlegung des vorherigen Mietzinses, sondern auch volle Transparenz bei Nebenkosten muss gesetzlich vorgeschrieben werden. Die für die Transparenz notwendigen Informationen sollten nicht erst eingefordert, sondern direkt mit der Abrechnung mitgeliefert werden müssen. Dasselbe gilt beispielsweise für verrechneten Kosten für die Hauswartung. Die Mieterinnen und Mieter müssen wissen, welche Aufgaben die Hauswartung hat und wie diese verrechnet werden. Ansonsten ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Wer wirklich etwas gegen die ständigen steigenden Mieten tun will, der muss in diesen Fragen auch Farbe bekennen.