#f_schindler #Tagi Warum nur zum Jahresende das ‚ich‘? Journalistische Texte sind keine wissenschaftliche Arbeiten, auch wenn dies gelegentlich suggeriert wird. Gute Texte bleiben gute Texte, auch wenn aus der Ego-Perspektive berichtet wird. Genauso werden weniger gute bis unbeauchbare Texte nicht besser durch eine neutrale Schreibweise. Aber vielleicht würde die journalistische Qualität insgesamt wieder steigen, wenn mehr ‚ichs‘ vorkommen würden. Die persönlich Identifikation mit dem Text wäre eventuell höher und damit auch der Wunsch gut Arbeit abzuliefern.
Der heutige Ansatz möglichst schnell zu publizieren halte ich für wenig sinnvoll. Während in der Vor-Internet-Zeit das verteilen der neusten Nachrichten einen signifikanten Effekt hatte, dürfte dies heute in einem so kleinen Markt wie der Schweiz kaum auswirken. Übers Web sind die meisten Informationen schon vor der Publikation in einem Schweizer Medium verfügbar, so dass der ‚News-Effekt‘ längst verflogen ist. Was aber bleibt, sind Texte mit fragwürdigem Inhalt, schlechtem Stil und unsauberer Grammatik.
Dieser Text von Schindler ist geradezu erfrischen, auch wenn er doch sehr kurz und wohl auch als Lückenfüller gedacht war. Trotzdem eine willkommene Abwechslung.