WikiLeaks: 2 Dokus – 2 Schwerpunkte

Bekannt wurden Julian Assange und die Enthüllungsplattform WikiLeaks, als sie brisante Akten aus dem Irak-Krieg, geheime Dokumente über den internationalen Militäreinsatz in Afghanistan und vertrauliche Diplomaten-Informationen publik machten.
Als Assange seine Whistleblower-Webseite startete, wurde er als Held gefeiert, der mutig geheimes Material veröffentlichte, um Machenschaften von Organisationen, Banken und sogar Regierungen aufzudecken. Er wurde weltweit geehrt für diese neuartige Form des digitalen transparenten Journalismus. Doch die Geschichte nahm eine plötzliche Kehrtwende, als Assange beschuldigt wurde, in Schweden mit zwei Frauen angeblich gegen deren Willen Sex ohne Kondom gehabt zu haben, was in Schweden juristisch mit dem Straftatbestand der Vergewaltigung gleichgesetzt wird.

Filmemacher Patrick Forbes präsentiert die Geschichte von WikiLeaks, indem er die Aussagen der unmittelbar beteiligten Akteure auf beiden Seiten der spektakulären Enthüllungen, Befürworter und Beschuldigte, ineinander verwebt. Dabei geht es um Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Technologie und des Journalismus. Erzählt wird aber auch die Geschichte menschlicher Gefühle, die mit der Eigendynamik des Internets kollidieren.

Der Dokumentarfilm von Patrick Forbes enthält das erste ausführliche Interview des WikiLeaks-Gründers Julian Assange, seit er mit elektronischer Fußfessel unter Hausarrest steht. Patrick Forbes führt erstmalig alle Hauptprotagonisten zusammen, sowohl Assanges früheren Partner Daniel Domscheit-Berg, als auch die redaktionell Verantwortlichen des „Guardian“, des „Spiegels“ und der „New York Times“, die mit Assange als Verwalter brisanter, unzensierter Enthüllungen kooperierten. (Text ARD)

Ergänzend zu dieser ersten eher negativ endenden Dokumentation hier eine zweite, welche einen anderen Fokus legt. Beide Dokumentation geben zusammen ein recht gutes Bild der Hintergründe.

Kritik:
Besonders in der ersten Dokumentation zeigt vor allem wo Wikieleaks Fehler gemacht hatte. Zum Schluss des Films erhält man den Eindruck, dass die Veröffentlichung von geheimen Material das schwerste Verbrechen ist, während die wirklichen Verbrechen mit tausenden von Toten in den Hintergrund gerückt werden. Wir sollten uns daran erinnern, dass wir durch solche Whistle-Blower wichtige Dinge erfahren haben. Nicht nur WikiLeaks, sondern auch Snowden und andere.

Wir sollten nie die Enthüller gnadenlos verfolgen, sondern diejenigen, welche diese Verbrechen verüben, autorisieren oder decken.

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